Zugriff von außerhalb auf SDL-Trados-Datenbanken im Heimnetzwerk
Thread poster: Tanja Lindenmaier
Tanja Lindenmaier
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Mar 19, 2017

Liebe Übersetzerinnen und Übersetzer,

ich hoffe, ich habe die Themenüberschrift treffend formuliert und Ihr könnt etwas damit anfangen. Zur Verdeutlichung hier noch ein paar Erläuterungen:

Wir arbeiten mit SDL Trados Studio 2015 in einem Heimnetzwerk mit zwei PCs und einem Laptop. Auf allen Rechnern läuft Windows 10. SDL Trados ist auf allen Rechnern lokal installiert, die Datenbanken bzw. Trados-Dateien liegen jedoch zentral auf einer NAS (Synology), sozusagen un
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Liebe Übersetzerinnen und Übersetzer,

ich hoffe, ich habe die Themenüberschrift treffend formuliert und Ihr könnt etwas damit anfangen. Zur Verdeutlichung hier noch ein paar Erläuterungen:

Wir arbeiten mit SDL Trados Studio 2015 in einem Heimnetzwerk mit zwei PCs und einem Laptop. Auf allen Rechnern läuft Windows 10. SDL Trados ist auf allen Rechnern lokal installiert, die Datenbanken bzw. Trados-Dateien liegen jedoch zentral auf einer NAS (Synology), sozusagen unserem kleinen Heimserver. Bisher haben wir mit SDL-Trados ausschließlich in unserem Heimnetzwerk gearbeitet. Soweit der Status quo.

Das Arbeiten im Heimnetzwerk funktioniert hervorragend, SDL Trados synchronisiert alle Daten automatisch, es kommt eigentlich selten bis nie zu Problemen oder Abstürzen. Wenn man vom gleichzeitigen Arbeiten an ein und derselben Datei absieht, ist so ziemlich alles möglich. Soll heißen, wir können zeitgleich an einem Projekt arbeiten, wobei jeder Mitarbeiter eine andere Datei bearbeitet. Spätestens, wenn man zwischendurch den "Speichern"-Button anklickt, sind die Änderungen in der TM oder der Termdatenbank sofort auf allen Rechnern sichtbar.

Wir möchten jetzt mit dem Laptop von außerhalb unseres Heimnetzwerks auf die Datenbanken zugreifen und mit SDL Trados beispielsweise in einem befreundeten WLAN-Netzwerk arbeiten, dabei jedoch die Daten und Datenbanken im Heimnetzwerk nutzen. Ihr müsst Euch das so vorstellen, dass man sich z.B. für ein paar Tage bei der entfernt wohnenden Familie aufhält und die Arbeit nicht ganz ruhen lassen will. Die Eltern oder Geschwister verfügen ebenfalls über einen (gesicherten) WLAN-Zugang. Dort loggt man sich ein und stellt über das Internet eine Verbindung mit seinem entfernten Heimnetzwerk her, arbeitet lokal am Laptop mit SDL-Trados, greift aber auf die TMs und Termbanken auf der entfernten NAS zu. Dazu müssen natürlich sowohl der Router als auch der Server (NAS) im Heimnetzwerk eingeschaltet sein.

Meine Frage ist jetzt, auf welche Weise Ihr diese Verbindung herstellt, wenn Ihr das schon mal gemacht habt oder vielleicht ständig praktiziert? Und welche Erfahrungen Ihr mit welcher Lösung gemacht habt? Es gibt ja verschiedene Wege dafür, beispielsweise über einen VPN-Tunnel oder mittels Synchronisierung über eine Cloud-Lösung. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Dass die Verbindung zum Heimnetzwerk sicher sein muss, ist selbstverständlich.

Und eine weitere wichtige Frage ist: Sind Euch irgendwelche Probleme bekannt, die bei dieser Arbeitsweise auftreten? Verträgt Trados diese Art von Zugriff auf seine Daten im Heimnetzwerk oder schmiert er regelmäßig ab?

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen mitteilt und vielleicht eine Empfehlung aussprechen könnt, welche Lösung Ihr für die bessere haltet.

Vielen Dank schon mal an alle, die sich an diesem Thema beteiligen.

Vielen Grüße

Tanja Lindenmaier
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In memoriam
Teamviewer Mar 19, 2017

Meine Lösung ist da inzwischen "Teamviewer" (https://www.teamviewer.com/de/). Ich habe den Teamviewer so konfiguriert, dass ich von meinem Laptop, meinem Smartphone usw. direkt auf meinen Rechner zugreifen kann, und dort "remote" arbeite.

Da ich sowie nirgends arbeite, wo es keinen Internetzugang gibt, ist das für mich die perfekte Lösung, keine doppelten Lizenzen, alles perfekt konfiguri
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Meine Lösung ist da inzwischen "Teamviewer" (https://www.teamviewer.com/de/). Ich habe den Teamviewer so konfiguriert, dass ich von meinem Laptop, meinem Smartphone usw. direkt auf meinen Rechner zugreifen kann, und dort "remote" arbeite.

Da ich sowie nirgends arbeite, wo es keinen Internetzugang gibt, ist das für mich die perfekte Lösung, keine doppelten Lizenzen, alles perfekt konfiguriert, keine Versionskonflikte.

Du kannst dich natürlich auch mit deinem NAS verbinden, schaue mal hier: http://praxistipps.chip.de/fernzugriff-auf-den-nas-einrichten-so-gehts_29151
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Rolf Keller
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Remote Desktop statt Datenzugriff per Netzwerk? Mar 19, 2017

Einfachster Fall: Einer der lokal vorhandenen Rechner wird alternativ aus der Ferne bedient oder während der Remote-Nutzung dafür freigestellt. In diesem Fall merkt die lokale Anwendungssoftware (Trados usw.) nicht, dass der Nutzer ganz woanders sitzt. Es wirkt so, als hätte man die Kabel von Monitor, Tastatur und Maus verlängert. Praktisch bedeutet das, dass man einen zusätzlichen, nur in der Ferne benutzten Rechner braucht, der allerdings ruhig schwachbrüstig sein darf. Wenn der B... See more
Einfachster Fall: Einer der lokal vorhandenen Rechner wird alternativ aus der Ferne bedient oder während der Remote-Nutzung dafür freigestellt. In diesem Fall merkt die lokale Anwendungssoftware (Trados usw.) nicht, dass der Nutzer ganz woanders sitzt. Es wirkt so, als hätte man die Kabel von Monitor, Tastatur und Maus verlängert. Praktisch bedeutet das, dass man einen zusätzlichen, nur in der Ferne benutzten Rechner braucht, der allerdings ruhig schwachbrüstig sein darf. Wenn der Bildschirm nicht zu klein zum Arbeiten ist, genügt auch ein Netbook.

Hierfür kann man TeamViewer oder MS Remote Desktop benutzen. Ich persönlich mag TeamViewer nicht besonders, weil das je nach den Bedingungen über deren Server läuft und weil es tief ins System eingreift. Remote Desktop von Microsoft dagegen ist nahtlos in Windows integriert. Allerdings: Wenn man mit Remote Desktop auf einen anderen Rechner (also einen Rechner im Büro) zugreifen will, muss auf diesem anderen Rechner etwas Besseres laufen als eine Home-Version von Windows (die Home-Versionen kennt diese Funktion nicht). Mit genügend Know-how – die VPN-Einstellungen sind nicht ganz einfach – kann man in diesem Fall die integrierte VPN-Funktion von Windows benutzen, dabei läuft dann null Komma nichts über den Server eines womöglich in einem anderen Erdteil sitzenden VPN-Dienstleisters (Sicherheit? Zuverlässigkeit? Geschwindigkeit?).

Siehe auch http://www.proz.com/forum/hardware/312530-advice_on_tablets_pcs_2_in_1.html#2633864

Ein in allen solchen Szenarien grundsätzliches Problem ist der Umstand, dass viele Internet-Zugänge in D zwar beim Download schnell, aber beim Upload viel langsamer sind. Bei einer Remote-Verbindung arbeitet aber logischerweise immer einer der beiden Partner im Upload-Modus und kann so den anderen ausbremsen. Wenn man mit TeamViewer bzw. Remote Desktop arbeitet, spielt das keine große Rolle, weil man nicht viel mehr als einige Änderungen von Bildschirminhalten überträgt, aber keine Programme und keine sonstigen Daten. Ansonsten muss man ggf. einen besseren Internettarif wählen, um mehr Upload-Leistung zu bekommen.

Weiteres grundsätzliches Problem: Der Bürorechner muss über das Internet adressierbar sein, obwohl er ja von Natur aus zunächst mal keinen Domain-Namen hat. Bei TeamViewer braucht man dafür AFAIK immer eine Person auf der anderen Seite, die da irgendwelche Eingaben macht. Ansonsten braucht man einen DynDNS-Dienstleister.
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Tanja Lindenmaier
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Teamviewer Mar 19, 2017

Ja, an den Teamviewer hatte ich auch schon gedacht, wobei wir den wahrscheinlich gar nicht benötigen, denn wir haben eine FritzBox 7490 International Edition für den Gebrauch in Spanien im Einsatz, und über diesen Router kann man sehr einfach einen VPN-Tunnel herstellen.

Macht den Trados keine Probleme bei dieser Art des Zugriffs auf seine Daten?


 
Siegfried Armbruster
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Keine Probleme Mar 20, 2017

Tanja Lindenmaier wrote:
Macht den Trados keine Probleme bei dieser Art des Zugriffs auf seine Daten?


Was soll es da für Probleme geben, mein Trados läuft doch ganz normal auf meinem Remote-Rechner. Ich greife doch nur über meine Tastatur auf diesen Rechner zu und zeige seinen Bildschirm an. Bei mir läuft lokal doch praktisch nichts. Deswegen kann ich ja Studio sogar über mein Smartphone "bedienen". Ist zwar Blödsinn, aber möglich.


 
Rolf Keller
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Fritzbox-VPN Mar 20, 2017

[quote]Tanja Lindenmaier wrote:

(...) FritzBox 7490 (...) über diesen Router kann man sehr einfach einen VPN-Tunnel herstellen.

Allerdings funktioniert das auf der Remote-Seite bei Windows-10-Clients NUR mit der Client-Software eines Drittherstellers, die seit mehr als 4 Jahren nicht mehr gepflegt wird und deshalb die Details von Win 10 gar nicht berücksichtigen kann. Da denkt mancher an Sicherheitslöcher und andere Probleme, weil so eine Software ja tiefer als normal ins System eingreift.

Der FritzBox-Hersteller liefert leider bisher keine Clientsoftware für Windows 10.

Nebenbei: Ein FritzBox-Tunnel ist NUR ein lokaler VPN-Server, zu dem man von draußen einen Tunnel aufbauen kann. Das allein ersetzt noch keinen TeamViewer.


 
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Remote-Rechner Mar 20, 2017

Siegfried Armbruster wrote:

Tanja Lindenmaier wrote:
Macht den Trados keine Probleme bei dieser Art des Zugriffs auf seine Daten?


Was soll es da für Probleme geben, mein Trados läuft doch ganz normal auf meinem Remote-Rechner. Ich greife doch nur über meine Tastatur auf diesen Rechner zu und zeige seinen Bildschirm an. Bei mir läuft lokal doch praktisch nichts. Deswegen kann ich ja Studio sogar über mein Smartphone "bedienen". Ist zwar Blödsinn, aber möglich.



Ach, ich war nicht aufmerksam und habe überlesen, dass es sich um einen Remote-Zugriff auf einen lokalen Rechner handelt und nicht um einen direkten Zugriff auf den/das NAS.

Aber es ist ja trotzdem schon mal gut, zu wissen, dass es auch in diesem Fall keine Probleme gibt.


 
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FritzBox 7490 Mar 20, 2017

Rolf Keller wrote:
Einfachster Fall: .....


und

[quote]Rolf Keller wrote:
Tanja Lindenmaier wrote:

(...) FritzBox 7490 (...) über diesen Router kann man sehr einfach einen VPN-Tunnel herstellen.

Allerdings funktioniert das auf der Remote-Seite bei Windows-10-Clients NUR mit der Client-Software eines Drittherstellers, die seit mehr als 4 Jahren nicht mehr gepflegt wird und deshalb die Details von Win 10 gar nicht berücksichtigen kann. Da denkt mancher an Sicherheitslöcher und andere Probleme, weil so eine Software ja tiefer als normal ins System eingreift.

Der FritzBox-Hersteller liefert leider bisher keine Clientsoftware für Windows 10.

Nebenbei: Ein FritzBox-Tunnel ist NUR ein lokaler VPN-Server, zu dem man von draußen einen Tunnel aufbauen kann. Das allein ersetzt noch keinen TeamViewer.



Sehr interessant das Ganze. Wir haben nämlich inzwischen die ein oder andere Variante getestet. Leider ist es wirklich so, dass AVM (Hersteller der FritzBox) zur Zeit kein eigenes Tool zur Verfügung stellt, mit dem VPN unter Windows 10 zu realisieren ist, man muss tatsächlich auf einen Drittanbieter zurückgreifen (ShrewSoft); das allerdings funktioniert dann einwandfrei.

Ich bin aber doch verunsichert und frage mich, welches die bessere Methode in Hinblick auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit ist, speziell natürlich für unseren Fall (Synology NAS DS213j und FritzBox 7490 im Heimnetzwerk, lokale PCs mit Windows 10 Pro, Laptop für unterwegs mit Windows 10 Home, alles jeweils aktuell bezüglich Versionen und Updates)? Die Remote-Lösung über einen lokalen Rechner oder der direkte Zugriff auf die NAS? Und, abhängig von dieser ersten Frage: Welches ist der beste Weg dahin? Es muss nicht unbedingt die einfachste Lösung sein, die Sicherheit ist uns am wichtigsten.


 
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Sicherheit ist relativ Mar 21, 2017

Tanja Lindenmaier wrote:

Es muss nicht unbedingt die einfachste Lösung sein, die Sicherheit ist uns am wichtigsten.


Das ist immer ein Kompromiss zwischen Sicherheit, Kosten/Einrichtungsaufwand und Nutzungsfreundlichkeit. Nebenbei: Was mancher übersieht, ist, dass man auch Daten schützen muss, die gar nicht geheim sind, die man aber braucht. Wenn z. B. ein böser Bube das NAS verschlüsselt oder löscht ...

Wenn man ein VPN benutzt, sind alle, die draußen irgendwo an der Übertragungsstrecke lauschen wollen, ausgesperrt. Das halte ich für sicher, wenn kein externer Dienstleister beteiligt ist, wenn also der VPN-Tunnel in einem Stück von Ende zu Ende durchgeht. Gute Passwörter und richtiger Umgang mit denen setze ich dabei voraus.

Wenn jemand draußen nicht nur lauschen, sondern aktiv eindringen will, muss er irgendwie am VPN-Server vorbei kommen. Der VPN-Server sitzt entweder in der Fritzbox oder in einem der Rechner im LAN. Im zweiten Fall halte ich persönlich die Sicherheit für höher, weil man da zunächst an der Fritzbox vorbei muss – ist aber Ansichtssache.

Ich denke allerdings, dass die größte Gefahr gar nicht der zusätzliche externe Zugang zum LAN sein wird, sondern eine Gefahr, die schon jetzt besteht. Wenn heute über einen der Rechner im LAN eine Schadsoftware rein kommt oder wenn die Fritzbox vom Internet aus manipuliert wird, dann ist ohnehin die Tür offen. Dann erfolgt ja der weitere Angriff "von innen". Und von innen kann man viele Schutzmaßnahmen umgehen oder abschalten. Deswegen würde ich in einem ersten Schritt alles tun, um das LAN im jetzigen Zustand sicher zu machen. Vor allem muss das NAS maximal geschützt werden (sämtliche nicht benötigten Möglichkeiten und Protokolle abschalten, sämtliche vorhanden Sperren aktivieren – da bietet Synology ja so Einiges)

Bei mir wird das NAS nur für Backups genutzt und ist in der übrigen Zeit vom Strom getrennt. In der Fritzbox ist es über deren Firewall (Filter, Kindersicherung) rund um die Uhr vom Internet getrennt, aber das geht natürlich nicht, wenn externer Zugriff gewünscht ist. Da gibt es also einen Vorteil der Remote-Desktop-Lösung: Die braucht gar keine Verbindung vom NAS zum Internet.


 
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Sicherheit ist relativ Mar 22, 2017

Rolf Keller wrote:

Tanja Lindenmaier wrote:

Es muss nicht unbedingt die einfachste Lösung sein, die Sicherheit ist uns am wichtigsten.


Das ist immer ein Kompromiss zwischen Sicherheit, Kosten/Einrichtungsaufwand und Nutzungsfreundlichkeit. Nebenbei: Was mancher übersieht, ist, dass man auch Daten schützen muss, die gar nicht geheim sind, die man aber braucht. Wenn z. B. ein böser Bube das NAS verschlüsselt oder löscht ...

Wenn man ein VPN benutzt, sind alle, die draußen irgendwo an der Übertragungsstrecke lauschen wollen, ausgesperrt. Das halte ich für sicher, wenn kein externer Dienstleister beteiligt ist, wenn also der VPN-Tunnel in einem Stück von Ende zu Ende durchgeht. Gute Passwörter und richtiger Umgang mit denen setze ich dabei voraus.

Wenn jemand draußen nicht nur lauschen, sondern aktiv eindringen will, muss er irgendwie am VPN-Server vorbei kommen. Der VPN-Server sitzt entweder in der Fritzbox oder in einem der Rechner im LAN. Im zweiten Fall halte ich persönlich die Sicherheit für höher, weil man da zunächst an der Fritzbox vorbei muss – ist aber Ansichtssache.

Ich denke allerdings, dass die größte Gefahr gar nicht der zusätzliche externe Zugang zum LAN sein wird, sondern eine Gefahr, die schon jetzt besteht. Wenn heute über einen der Rechner im LAN eine Schadsoftware rein kommt oder wenn die Fritzbox vom Internet aus manipuliert wird, dann ist ohnehin die Tür offen. Dann erfolgt ja der weitere Angriff "von innen". Und von innen kann man viele Schutzmaßnahmen umgehen oder abschalten. Deswegen würde ich in einem ersten Schritt alles tun, um das LAN im jetzigen Zustand sicher zu machen. Vor allem muss das NAS maximal geschützt werden (sämtliche nicht benötigten Möglichkeiten und Protokolle abschalten, sämtliche vorhanden Sperren aktivieren – da bietet Synology ja so Einiges)

Bei mir wird das NAS nur für Backups genutzt und ist in der übrigen Zeit vom Strom getrennt. In der Fritzbox ist es über deren Firewall (Filter, Kindersicherung) rund um die Uhr vom Internet getrennt, aber das geht natürlich nicht, wenn externer Zugriff gewünscht ist. Da gibt es also einen Vorteil der Remote-Desktop-Lösung: Die braucht gar keine Verbindung vom NAS zum Internet.






Ja, sicherlich muss man immer Kompromisse schließen. Wir tun auch so viel wie möglich, um so wenig wie möglich Angriffsfläche zu bieten. Also: keine unnötig geöffneten Ports; alles abgeschaltet, was nicht benötigt wird; sichere Passwörter (und ich meine wirklich sichere Passwörter) etc. Die hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, dass ist uns auch klar, aber je mehr Lücken geschlossen werden, um so geringer das Risiko einer Infizierung oder was auch immer.

Ok, ich fasse mal das Bisherige zusammen, um zu sehen, ob ich alles kapiert habe:

VPN-Tunnel zwingend erforderlich, möglichst ohne externen Dienstleister. Also ist die momentane AVM-Lösung (ShrewSoft) nicht unbedingt zu empfehlen, aber auch nicht unbedingt VPN über Teamviewer, richtig? Die vermeintlich beste Lösung wäre, die in Windows 10 integrierten Möglichkeiten zu nutzen. Da wir auf den lokalen Rechnern im Heimnetz Windows 10 Prof installiert haben, dürfte das kein Problem sein. Auf dem Laptop ist zwar nur Windows 10 Home installiert, aber das dürfte in diesem Fall keine Rolle spielen.

Und zweitens: Der Remote-Zugriff scheint mir die bessere und sicherere Lösung zu sein als der Direktzugriff auf die NAS. Auch hier bietet MS Remote Desktop eine interne Lösung, die allerdings nicht einfach einzurichten ist, wenn ich das richtig verstanden habe. Gut, aber das wäre das geringste Problem, notfalls holen wir uns fachlichen "Beistand".

Die NAS-internen Möglichkeiten wie WebDAV oder, Cloud Station Drive, QuickConnect etc. klammere ich mal aus, da wir den Zugriff von außerhalb nur für die wenigen Fälle brauchen, in denen wir von unterwegs arbeiten. Und letzteres versuchen wir zu unterbinden, denn schließlich besteht das Leben auch noch aus anderen Dingen als der Arbeit...

Ich hoffe, meine Zusammenfassung ist zutreffend. (?!?)


 
Rolf Keller
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Am besten schrittweise rantasten Mar 22, 2017

Tanja Lindenmaier wrote:


Am besten schrittweise rantasten, während man im Büro ist und alle Rechner neben sich stehen hat. Es gibt überall kleine Häkchen, die man erst mal erleben muss. Um "echt" zu testen, braucht man natürlich eine völlig unabhängige Internet-Verbindung für den Laptop, z. B. einen Mobilfunk-Stick.

alles abgeschaltet, was nicht benötigt wird

Auch in der FritzBox!

VPN-Tunnel zwingend erforderlich, möglichst ohne externen Dienstleister. Also ist die momentane AVM-Lösung (ShrewSoft) nicht unbedingt zu empfehlen

Mit Dienstleister meinte ich hier einen Dienstleister, über dessen Server die Datenübertragung läuft. Mit Shrewsoft hat man ja einen VPN-Tunnel, der beide Rechner ohne Zwischenstation direkt verbindet. Bei Teamviewer kann das auch so sein, ist aber nicht in jedem Szenario so, manchmal läuft es über irgendwelche Server der TeamViewer GmbH oder deren Vertragspartner. Wenn die Direktverbindung nicht um die halbe Welt läuft, ist sie vermutlich auch ausfallsicherer.

Die vermeintlich beste Lösung wäre, die in Windows 10 integrierten Möglichkeiten zu nutzen. Da wir auf den lokalen Rechnern im Heimnetz Windows 10 Prof installiert haben, dürfte das kein Problem sein. Auf dem Laptop ist zwar nur Windows 10 Home installiert, aber das dürfte in diesem Fall keine Rolle spielen.

Ob es wirklich das Beste ist, darüber kann man natürlich lange diskutieren und womöglich auch zu anderen Ergebnissen kommen. Funktionieren tut es jedenfalls in deinem Szenario. Allerdings ist die Konfiguration ***der VPN-Verbindung*** nicht ganz einfach. Im Web gibt es viele Anleitungen, die für VPN das PPTP-Protokoll nutzen, das lässt sich zwar sehr einfach konfigurieren, gilt aber als unsicher (https://de.wikipedia.org/wiki/Point-to-Point_Tunneling_Protocol). Mit anderen Protokollen ist es schwieriger. Ich nutze SSTP, und da beziehen sich die allermeisten Anleitungen im Web leider auf Server-Versionen von Windows und passen nicht für unser kleines Arme-Leute-Windows.

Auch hier bietet MS Remote Desktop eine interne Lösung, die allerdings nicht einfach einzurichten ist, wenn ich das richtig verstanden habe.

Jein. MS Remote Desktop selbst ist ganz einfach einzurichten. Du kannst es schon jetzt im internen (W)LAN ausprobieren: Auf einem Win Pro-Rechner den Zugang aus der Ferne freigeben (Systemsteuerung/System/Remote), und auf dem anderen Rechner den Remote Desktop Client starten. Der einzige Unterschied zu einer Verbindung von draußen ist die Angabe des Zielrechners: Im LAN einfach den Rechnernamen oder die interne IP-Nummer, von draußen die externe IP-Nummer oder Domain. Das funktioniert auf Anhieb, schon seit Windows XP. Es ist nur die VPN-Verbindung, die etwas schwierig ist (s. o.).

da wir den Zugriff von außerhalb nur für die wenigen Fälle brauchen, in denen wir von unterwegs arbeiten. Und letzteres versuchen wir zu unterbinden, denn schließlich besteht das Leben auch noch aus anderen Dingen als der Arbeit...

Ich arbeite unterwegs fast gar nicht, will/muss aber täglich kontrollieren können, ob der Server noch läuft, der die Nutzer meiner Übersetzer-Software (Werbung will proz hier nicht, aber wer es finden will, findet es) bedient – 4 Wochen Ausfall wg. Urlaub, das würde den Nutzern nicht gefallen. Im Problemfall sitze ich dann auf dem Campingplatz mit einem Netbook praktisch vor meinem Bürorechner und kann ***alles*** tun, was ich im Heimbüro auch tun könnte. Weiterer Vorteil aus meiner persönlichen Sicht: Ein Smartphone brauche ich dann auch nicht, ein einfaches Handy genügt.


 
Tanja Lindenmaier
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Herantasten Mar 23, 2017

Rolf Keller wrote:

Am besten schrittweise rantasten, ...



Ok, dann wissen wir erst mal Bescheid. Und hoffen, dass wir dann, wenn es soweit ist, auch die VPN-Einstellungen für eine SSTP-Verbindung hinbekommen.

Vielen Dank erst mal für die abgezwackte Zeit und die Informationen.

Herzliche Grüße

Tanja Lindenmaier

PS: Omni-Lookup gefunden.


 


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Zugriff von außerhalb auf SDL-Trados-Datenbanken im Heimnetzwerk






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