Schreibweise Imperativ für GESPROCHENE Texte
Thread poster: Ulrike MacKay
Ulrike MacKay
Ulrike MacKay  Identity Verified
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Oct 31, 2017

Natürlich gibt der DUDEN die korrekte Form des Imperativs, der im Schriftlichen bzw. für das Schriftliche zu verwenden ist, klar vor.

Wenn jedoch besondere Umstände vorliegen...

=> Übersetzung von AUDIO-Dateien (ENG>GER)
==> d. h. die schriftlich gefertigten Übersetzungen fungieren lediglich als „Vehikel“/Vorgabe für den Sprecher der deutschen Aufnahme und werden somit von „niemandem" gesehen/gelesen (weil ausschließlich die neuen/deutsc
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Natürlich gibt der DUDEN die korrekte Form des Imperativs, der im Schriftlichen bzw. für das Schriftliche zu verwenden ist, klar vor.

Wenn jedoch besondere Umstände vorliegen...

=> Übersetzung von AUDIO-Dateien (ENG>GER)
==> d. h. die schriftlich gefertigten Übersetzungen fungieren lediglich als „Vehikel“/Vorgabe für den Sprecher der deutschen Aufnahme und werden somit von „niemandem" gesehen/gelesen (weil ausschließlich die neuen/deutschen Audio-Dateien zur Veröffentlichung kommen)
=> Der Kunde wünscht eine der mündlichen Ausdrucksweise entsprechende Formulierung („as you would SAY it in German“)
=> Es soll/muss eine besondere Dynamik zum Ausdruck gebracht werden, die teilweise sogar an militärischen Drill/Bootcamp erinnern soll

... ist es dann vertretbar, beispielsweise

NICHT: „Finde dich damit ab!“ - „Akzeptiere das!“ - „Bleibe am Ball!“
SONDERN: „Find' dich damit ab!“ - „Akzeptier' das!“ - „Bleib' am Ball!“
ODER (??): „Find dich damit ab!“ - „Akzeptier das!“ - „Bleib am Ball!“

... zu schreiben, d. h. dem Sprecher die gewünschte „zackige“ Sprechweise des Imperativs durch Kennzeichnung des verschluckten „e“ (Auslassungszeichen) anzuzeigen?

Bei anderweitiger Sprechweise (ausformuliert gemäß der Schreibweise im Duden) würden die Aufnahmen insgesamt erheblich an „Drive“ einbüßen und somit ihre Intention verfehlen. Die eindeutige Vorgabe für den Sprecher ist daher entscheidend, weshalb ich in diesem speziellen Kontext die Variante „SONDERN“ für erforderlich halte (während mir die „ODER“-Variante, offen gesagt, ziemlich gegen den Strich geht, weil sie zumindest teilweise wie ein Tippfehler daherkommt...).

Wie seht ihr das? Hat vielleicht jemand Einblick in Drehbücher? Wie verhält es sich diesbezüglich mit Texten für Schauspieler/Synchronsprecher??

Danke und liebe Grüße,
Ulrike
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Rolf Keller
Rolf Keller
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Wo ist das Problem? Oct 31, 2017

"Bleib am Ball!" ist absolut korrekte Schriftsprache laut Duden.

Die Aussprache ist da ganz eindeutig: Wenn man es so schreibt, hat der lesende Sprecher gar keine Alternative. Es ist ja kein stummer Buchstabe, sondern ein im Wort gar nicht vorhandener. Anders gesagt: "bleib" ist ebenso ein normales deutsches Wort wie "bleibe".


 
Ulrike MacKay
Ulrike MacKay  Identity Verified
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TOPIC STARTER
Danke, Rolf, aber... Oct 31, 2017

"Bleib" ist auch die Form, mit der ich noch am wenigsten Probleme habe (und die insofern ein – zugegebenermaßen – eher ungünstiges Beispiel ist).

Doch wie sieht es mit den anderen Formen aus?


 


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